Montag, 22. November 2010

Update aus Mpanga

Die letzte Woche war wohl die verrückteste Woche meines Lebens. Aber ich bin Dankbar das ich hier sein darf. Es ist sehr interessant und herausfordernd.
Ich staune sehr ab Bruno und Margrit Wicki wie sie hier unter widrigsten Umständen die ruhe bewahren können und dabei soviel helfen können. Aber ohne Gottes Schützende Hand und sein tägliches Wirken wäre ihre Arbeit nutzlos und unmöglich.
So gab es doch am Donnerstagabend einen Unfall mit ihrem Tanklastwagen. Er fuhr voll beladen mit 8600 l Diesel von Dar ab und kippte dann nicht weit von der Stadt entfernt in den Strassengraben. Die Leute auf dem Lastwagen wurden nur mittelschwer verletzt und der Diesel lief nicht aus.
Nachdem Bruno der Polizei 2 Säcke Reis versprochen hatte, war diese auch bereit den Unfallwagen anschliessend zu bewachen. So wurde nur wenig gestohlen. Eigentlich war geplant gewesen das die Fahrer noch 600 l Benzin in Fässern und Medikamente die gekühlt werden müssen mitbrächten.
Die Medikamente wurden dann aber "zufälligerweise" schon früher von einem anderen Fahrzeug transportiert und das Benzin hatten sie auch nicht gekauft obwohl sie eine Woche Zeit gehabt hätten. So wurden die Leute vor einer möglichen Explosion des Benzines behütet. Schlussendlich kam jetzt am Samstagabend der Diesel an, ein anderer Lastwagen hat ihn gebracht.
Gleichzeitig werden Bruno und Margrit täglich von Hilfsbedürftigen aufgesucht. So behandelt Margrit mit ihrer Krankenschwester täglich bis zu 30 Patienten.
Heute kam ein Mädchen hierher das Wöchentlich 50 km (!) laufen musste um bei ihrem Vater, der Aids im Endstadium hat, Reis und Bohnen für eine Woche zu holen. Weil die Schule soweit von Zuhause entfernt liegt müssen viele Schüler unter widrigsten Umständen in der Nähe der Schule hausen und sich selber versorgen.
Jungs werden gewöhnlich von den Eltern mit etwas Geld für das allernötigste versorgt, Mädchen nur sehr selten. So werden aus Not etwa 1/5 der Mädchen schwanger was zu einem Rauswurf aus der Schule führt. So ist die direkte Unterstützung der Mädchen mit Lebensmittel und etwas Sackgeld sowie das Bezahlen der Schulgelder ebenfalls ein wichtiger Beitrag zur linderung der Not.
Soviel für den Moment. Momentan regnet es endlich wieder ein bisschen. Zum 2. Mal innert den letzten 4 Monaten.

031 Traktor mit Driver, davor Bruno am organisieren



032 Frisch gepflügtes Feld mit überdurchschnittlich leichtem Boden, die meisten Böden haben einen höheren Tonanteil und sind dadurch schwerer zu bearbeiten

033 Standart-scheibenpflug

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